Orden an der Brust und Stern im Zelt
Zu viel Wasser: Schützen verlegen Ausklang ins Trockene / Jubel um Silberkönig Tönne Pöhlker


-fw- Osterwick. Dem König aus der Nachbarschaft Sonnenschein lachte die Sonne am Sonntag - gestern aber wollte das Wetter nicht mehr mitspielen. Die Verantwortlichen reagierten, verlegten Frühschoppen und Sternschießen kurzerhand ins Festzelt. „Darüber nachgedacht haben wir schon am Sonntag", erklärte Brudermeistcr Melchior Lülf. „Der Boden im Wiedel war nach dem vielen Regen in den vergangenen Wochen ziemlich weich, das wäre für die vielen Frauen und Kinder auch nicht schön gewesen." Ein Blick aus dem Fenster gestern Morgen besiegelte die Entscheidung gegen Busch und für Zelt.

Eine Programmänderung, die die Stimmung nicht trübte - ganz im Gegenteil. „Das haben wir in den vergangenen Jahren schon häufiger erlebt", verwies Lülf auf das leidige Thema Wetter. „Aber hier im Zelt wird beim Sternschießen auch besser getroffen." Dabei gab es in der umfunktionierten Sektbar eine Menge abzuräumen. „108 Preise haben Geschäftswelt und Freunde der Bruderschaft zur Verfügung gestellt", freute sich der stellvertretende Brudermeister Ewald Belker. Gemeinsam bilanzierten Lülf und Belker ein gelungenes Fest, das schon am Freitag mit dem Toog wegbrengen einen stimmungsvollen Auftakt hatte - auch wenn wegen des Regens der Besuch im Busch gestrichen wurde. „Dafür heiterte es am Samstag pünktlich auf", so Belker, der auf eine sehr schöne Schützenmesse verwies, in der Pfarrer Hubert Hambrügge mit einer Predigt über das örtliche Schützenwesen die Gottesdienstbesucher berührte. „Es hat spontan Beifall in der Kirche gegeben", erzählte Melchior Lülf. Der Brudermeister eröffnete mit der Ehrung der scheidenden Majestät Martin Fischedick und des Prinzen Jens Völker den abendlichen Festball. Auch Silberkönig Tönne Pöhlker stand dabei im Mittelpunkt. „Ein Original", lächelte Lülf. „Er hat standing ovations bekommen." Ehrungen bejubelten die Schützen auch beim Frühschoppen am Sonntag. Den Köniasorden seiner Majestät Martin Fischedick erhielten die beiden Ehrenherren Christoph Tembaak und Franz-Josef Börnhorst. Das silberne Verdienstkreuz bekam Gerd Klar für seine aktive Tätigkeit in der Schießriege überreicht, ebenso Markus Wolters, der als Fahnenoffizier die Bruderschaft auch außerhalb des Schützenfestes bei Anlässen repräsentiert. „Traditionell stellt der Elsen die Fahnenoffiziore", erläuterte Belker. Was die Verantwortlichen ebenfalls freute: Das „Projekt 50" ist aufgegangen. Denn mehr als 50 Jungschützen bis 25 Jahren waren dabei - wenn auch manche auf den letzten Drücker. Königin Agnes Nabel, die die mittlerweile arg gerupfte Kleiderkammer der Bruderschaft betreut, hatte jedenfalls alle Hände voll zu tun: „Die letzten Jungsschützen kamen am Samstag um 16.30 Uhr, um sich für den Abend einzukleiden."