Franz-Josef Hoping übernimmt kurzentschlossen die Regentschaft der Schützenbruderschaft
Unverhofft kommt gut
Sie regieren die Schützenbruderschaft Ss. Fabian und Sebastian Osterwick: (von links) Ehrenherr Peter Fedders, Ehrendame Nicole Funke, Königin Rika Hoping, König Franz-Josef Hoping, Ehrendame Ulla Hesper, Ehrenherr Werner Moschner, Prinzessin Mona Paschert und Prinz Steffen Warneke. Fotos: Carina Soethe Foto: az
Osterwick. Der Griff nach der Königswürde stand nicht mehr wirklich auf der Liste der Lebensziele. „Eigentlich hatte ich gedacht, ich wäre aus dem Alter raus und von der Krankheit geheilt“, zuckte Franz-Josef Hoping gestern mit den Schultern. „War ich aber nicht.“ Denn unter der Vogelstange packte den 57-Jährigen plötzlich doch der Ehrgeiz. Geplant war es nicht, aber das war für Hoping kein Problem. Er kürte sich zum König der Schützenbruderschaft Ss. Fabian und Sebastian Osterwick und genoss das in vollen Zügen: „Unverhofft ist nicht immer das Schlechteste.“
Dabei ist Franz-Josef Hoping erfahren genug. „Vier oder fünf Mal habe ich schon mitgeschossen“, erzählte er. Ganz gereicht hat es nie – auch nicht vor genau 20 Jahren, als ihm ausgerechnet sein kleiner Bruder die Königskette vor der Nase weggeschnappt hat: „Hubert wollte damals nur den Vogel locker schießen, plötzlich war er unten . . .“
Jetzt war er ohne Plan in den Wiedel marschiert und kam als Majestät von Osterwick wieder heraus. „Es war ja schlüssig, dass angesichts des 60-jährigen Jubiläums des Fahnenschlags jemand aus diesen Reihen das Rennen macht“, lächelte der stellvertretende Brudermeister Dieter Wilger. Und da war Hoping ein geeigneter Kandidat, denn seit 1975 ist er im Fahnenschlag dabei, seit einigen Jahren als Offizier. Franz-Josef Hoping entschied sich kurzerhand, auf Vogeljagd zu gehen, obwohl sein späterer Thron zunächst nicht informiert war. „Darum hat sich meine Frau Rika gekümmert“, lachte der Schalke-Fan. „Ich hatte ja keine Zeit, ich musste schießen.“ Als der Vogel gegen 16.50 Uhr fiel, stand auch der Hofstaat mit Königin Rika Hoping, den Ehrendamen Ulla Hesper und Nicole Funke sowie den Ehrenherren Werner „Moppi“ Moschner und Peter Fedders.